Eintrag vom: 26.01. 2021

inter:Komm! Open-Air-Festival 2022

Das siebte interkulturelle Open Air in Reutlingen

Auch zum 7. inter:Komm! Festival haben wir wieder Künstler*innen eingeladen, die Weltmusik spielen im besten Sinne. Weltmusik nicht als reine Folklore, sondern als etwas musikalisch Eigensinniges abseits des Mainstreams, eine Mischung der Stile, die Vertrautes und Ungewohntes gleichermaßen beinhaltet.

Mit inter:Komm! möchten wir auch in diesem Jahr eine Plattform bieten, auf der Menschen sich herkunfts-, generations- und orientierungsübergreifend mischen können, zwanglos miteinander in Kontakt kommen – und wo alle etwas Eigenes einbringen und etwas für sie Neues, Ungewohntes finden können.


 

FREITAG:
Bands (in der Reihenfolge ihres Auftretens):
Bab L'Bluz (MA/FG)
Farafi (UK, FR, US, DE, IN)

BAB L'BLUZ (MA/FG)
Bab L‘Bluz – was soviel wie »Das Tor zum Blues« bedeutet – sind eine franko-marokkanische Band, die sich 2018 in Marrakesh gegründet hat. Ihr marokkanischer Psychedelic Rock ist von der Tradition der Gwana und Hassani beeinflusst und verbindet Rock, zeitgenössische Musik und marokkanischen Pop.
Geprägt und beflügelt von ihrer Leidenschaft für die Musik der Gwana beschlossen die marokkanische Sängerin Yousra Mansour und der französische Gitarrist und Produzent gemeinsam die Guembri – die dreisaitige Kastenhalslaute – spielen zu lernen. Mitte 2017 komponierten und produzierten sie ein Repertoire von insgesamt zehn zeitgenössischen Stücken, die mit der analogen Technik der 1960er und 70er Jahre aufgenommen wurden – sie verliehen sich das Label »moroccan psychedelic rock band«.
Sie performten – komplettiert als Band mit zwei befreundeten Musikern aus Lyon – viele internationale Festivals und veröffentlichten 2020 ihr Album »Nayda!« auf Peter Gabriels Label »Real World«, das im gleichen Jahr von Kritiker*innen zu den Top 10 World Music Alben gekürt wurde. Ein Jahr später, 2021, gewannen Bab L‘Bluz den Songlines Msuic Award in der Kategorie »Fusion« - und in diesem Jahr spielen sie als Headliner am Freitag auf der Open Air Bühne des echaz.Hafen im Rahmen der »inter:komm! Festivals« in Reutlingen.

FARAFI (GB/IN/US)
Sie trafen sich in Indien, doch ihre Wurzeln liegen weltweit: das junge Duo Farafi widmet sich traditioneller afrikanischer, nahöstlicher, indischer und westlicher Musik. Intensive Vocals und hypnotische Percussion-Sounds prägen das Debüt von Farafi: »Calico Soul«, veröffentlicht auf Piranha Records. Ein ausgelassenes, bewegendes Album, geprägt von einer Vielzahl von Sprachen. Darlini Singh Kaul wurde in London mit indisch-französischen Wurzeln geboren, besuchte ein französisches Konservatorium, und studierte Theater und Tanz in Großbritannien. Joy Tyson, deren Familie aus Osteuropa stammt, wuchs in Clearwater, Florida, auf. Im Alter von 17 Jahren zog sie in eine kalifornische Community, um Milchziegen aufzuziehen und sich nachhaltigen Lebensweisen zu widmen. Darlini und Joy lernten sich in Arambol im indischen Bundesstaat Goa kennen – einen Ort, den beide Musikerinnen als »magisch« bezeichnen. »Dort kommen die Menschen schnell zusammen, um spontan kreativ zu sein«, sagt Darlini. Zunächst sangen die beiden bevorzugt a capella. Im Laufe der Zeit schlossen sich befreundete Künstler*innen an und verliehen dem Projekt neue Farbigkeit. Ihre gemeinsame Liebe zur afrikanischen Musik vereinte die beiden Frauen. Durch Freund*innen und Mitstreiter*innen widmeten sie sich bald auch indischer Klassik, türkischer Folklore und arabischen Maqams.
Bei der Findung des Bandnamen ließ sich das Duo vom Begriff »Farafina«, der in der Sprache der westafrikanischen Bambara »Land der schwarzen Haut« bedeutet, inspirieren. Neben ihrer eigenen »farafischen« Sprache finden sich diverse afrikanische Umgangssprachen auf »Calico Soul«. Farafi übersetzten englische Texte in Zulu, Xhosa, Swahili und Yoruba und entschieden dann, welche Phrasierung am besten zu dem passte, was sie ausdrücken wollten.

 

SAMSTAG:
Bands (in der Reihenfolge ihres Auftretens):
Mayuko (DE)
Banda Comunale (DE)
Dobet Gnahoré (CI)

DOBET GNAHORÉ
Man kann die Sängerin, Tänzerin und Perkussionistin Dobet Gnahoré durchaus als eine der Superstars des afrikanischen Kontinents bezeichnen. Sie wuchs in einer Künstlerfamilie auf und kann auf eine lange Karriere zurückblicken, in der sie 2010 einen Grammy Award gewann und über 800 Konzerte weltweit spielte. Den Corona Lockdown hat sie produktiv genutzt und ihr sechstes Album „Couleur“ in Abidjan aufgenommen. Entstanden ist wieder einmal ein tanzbares Werk, in dem sich die verschiedenen Sounds des urbanen Westafrikas wiederfinden. Live überzeugt sie nicht nur durch ihr energiegeladene Programm und ihre unverwechselbare Stimme, sondern vor allem auch durch ihre legendären Tanzeinlagen.

BANDA COMUNALE (DE)
Das musikalische Bestreben der Banda Comunale bzw. Internationale war es in den letzten Jahren,
einen kulturellen Gegenpol in einer Gesellschaft darzustellen, die von rechtspopulistischen, fremdenfeindlichen und europaskeptischen Tendenzen durchzogen ist. Die Konsequenzen aus der Corona-Pandemie traf Banda Communale als öffentlch sichtbar interkulturelle, politisch und sozio-kulturell agierende auf dem Höhepunkt ihres Engagements. Ihr zentrales Brecht-Programm mit Bernadette la Hengst zu Flucht und Vertreibung an der Volksbühne Basel und im Kampnagel Hamburg im April und Mai 2020 konnte nicht stattfinden sowie rund 50 weitere Auftritte im In- und Ausland mussten abgesagt werden.
Ein wesentlicher Bestandteil ihrer Musik ist stets der Kontakt und Austausch mit anderen, internationalen Musiker* innen gewesen. Viele dieser Künstler*innen konnte die Band im Herbst 2020 dafür gewinnen, sich am neuen Album zu beteiligen. Mit vielen ist die Banda Comunale freundschaftlich verbunden, mit einigen wollte die Band schon immer musizieren, einige wenige haben sie bislang leider nicht persönlich treffen können. Die allerwenigsten konnten ins Studio von Banda Comulae eingeladen werden. Gemeinsam sind, trotz teils kontinentaler Distanz Stücke und Arrangements entstanden, die eine für jede künstlerische Form notwendige Weltoffenheit und grenzenüberwindende Zusammenarbeit widerspiegeln. Es hat funktioniert und es klingt verdammt gut.

MAYUKO
Mayuko erschaffen kaleidoskopische Zwischenwelten, in denen der Zuhörer sich verirren, verlieren und wiederfinden kann. Traumwandlerische Klangcollagen kombinieren rauhe Bassloops mit polnischen Folklore-Samples oder dreistimmigen Gesang mit einer Four-on-the-Floor Bassdrum und kreieren so ein eigenes Klang-Universum, immer auf der Suche nach einem Ort, wo die Musik fragil und doch kraftvoll sein kann, sphärisch und konkret, anspruchsvoll und mitreißend, alles zur selben Zeit.
Das Art-Pop-Trio Mayuko besteht aus den drei in Mannheim und Berlin ansässigen Künstlerinnen Michelle Cheung (Gesang, Synths), Kasia Kadlubowska (Drums/Electronics/Gesang) und Rebecca Mauch (Kontrabass/Loops/Gesang). Über rauhen Bassloops und minimalistischen Beats schweben ihre Stimmen, die den Hörer in einem Moment ätherisch verzaubern, ihn im nächsten entschlossen auf den Boden der Tatsachen holen. Ihre poetischen, englischsprachigen Texte beschreiben Sinn und Sinnlichkeit in einer Welt, in der Technologie auf dem Vormarsch ist und Menschliches zurück bleibt. Mayukos Musik erzählt vom Bedürfnis nach Wärme und Körperlichkeit im Spannungsfeld zwischen analog und digital. Nebenbei brechen die drei mit Geschlechterstereotypen und stellen Erwartungen von Weiblichkeit in Frage, jedoch ohne die damit assoziierten Qualitäten von sich zu weisen. Stattdessen vereinen sie all diese scheinbaren Gegensätze in ihrem eigenen Klanguniversum und sind dabei verspielt, eingängig, kunstfertig.

 

DER BUNTE SONNTAG:
ab 14:00 - ca. 15:30 Uhr
inter:Komm! klingt
Bands der Kulturwerkstatt e.V. präsentieren ihre Musik

ab 15:30 - ca. 16:30 Uhr
Clown Flanelli

ab 17:00 Uhr - ca. 18:00 Uhr
TöFs Rappelkiste

außerdem noch:
Mitmachangebote des görls e.V.
Bastelstation des dialog e.V.

inter:Komm! KLINGT
Verschiedene Bands der Kulturwerkstatt e.V. präsentieren ihre eigenen Rock und Pop-Songs.
Die Kulturwerkstatt e.V. präsentiert ein buntgemischtes Programm mit verschiedenen Musikwerkstattbands: Hinter Namen wie Brennwert, Return, Catchy Tunes, Insane, und Musikkracher verbergen sich Musiker*innen aller Altersstufen, die für euch ihre eigenen Rock- und Pop-Songs performen.

TÖFS RAPPELKISTE– Musik für Kidz und den Rest der Familie
Die fünfköpfige Band TöFs Rappelkiste macht keine Kinderlieder im klassischen Sinne. Mit ihrem poppigen Sound erreicht sie die ganze Familie. Mal gerappt, mal gesungen, mal laut, mal leise handeln die Songs vom Zusammenleben in der Familie und anderen Katastrophen. In »Tollpatsch« geht es darum, wie die Erwachsenen das Unheil immer schon kommen sehen, »Tupfen, nicht wischen« ist das Plädoyer für einen ordentlichen Umgang mit Kindern, die noch gefüttert werden und bei »Bittäh, bittäh« wird beim Einkaufen der Schokoriegel an der Kasse zum Objekt der Begierde. Figuren wie »Elsa ElStar« und »Boro der Ohrenwurm« werden zum Leben erweckt, »Schüttel, schüttel« und »Lutschbonbon« laden zum Tanzen ein.
Das erste Rappelkisten-Album wurde in Eigenregie produziert und beim 39. Deutschen Rock und Poppreis 2021 in der Kategorie »Bestes Kinderliederalbum« ausgezeichnet. Die Band rund um den Sänger »Das TöF« freut sich jetzt darauf, die Songs live auf die Bühne zu bringen. Auf allen gängigen Streamingdiensten oder auf der Homepage könnt ihr hören, was euch erwartet. Haut rein! Lasst’s krachen!

CLOWN FLANELLI
Auf die Plätze…fertig…LOOOOOOOOOS! Juchhuh, ich darf zur ersten Reutlinger Quatscholympiade! Aber Moment mal…ich kann die Disziplinen ja noch gar nicht: Zeitlupenlauf, der letzte gewinnt, Watteweitpusten, Teebeutelschleudern, Hochgeschwindigkeitsklatschen und, und, und...
Da kann nur noch Opa Jung helfen. Der war doch mal bei einer echten Olympiade dabei. Aber ob das seine alten Knochen noch mitmachen?
Also, keine Scheu und mitgemacht. Nur gemeinsam können wir es schaffen!
Ein Mitlauf- und Mitlachstück für spielwütige Kinder. Und keine Angst, für jeden ist eine tolle Disziplin dabei. Überanstrengen und blamieren ist sowieso verboten!

TANZAUFFÜHRUNG MIT DIALOG e.V.
Wir sind ein internationaler Verein, der versucht Brücken zwischen den Kulturen zu bauen und dabei die Einzigartigkeit jedes einzelnen zu bewahren; das Beste von dem, was wir aus unseren Kulturen mitgebracht haben, mit dem Besten, was wir in Deutschland entdeckt haben, für unsere Kinder zu vereinen und gleichzeitig unser früheres Leben und Kultur den Kindern begreiflich zu machen.