Eintrag vom: 17. Dezember 2019
Veranstaltungsreihe zum 75. Jahrestag der Befreiung des deutschen KZ Auschwitz
Am 27. Januar 2020 ist die Befreiung von Auschwitz 75 Jahre her. 75 Jahre, in denen sich zwar einige Sachen zum Guten gewendet haben, wir uns aber leider wieder und immer noch mit einer erstarkenden Rechten in der gesamten Republik und weltweit konfrontiert sehen. Der Rechtsruck macht seinem Namen alle Ehre, überall finden Veranstaltungen rechter Gruppen und Parteien statt, die AfD betätigt sich aktiv auf kommunaler- landes- und Bundesebene und Menschen werden von Nazis aufgrund ihrer religiösen Zugehörigkeit angegriffen und ermordet.
Auch in Reutlingen gibt es drei AfD Gemeinderatsmitglieder, die dort, in rechter Manier, Themen wieder salonfähig machen, die wir alle hofften vor 75 Jahren abgeschlossen zu haben.
Wir feiern die Befreiung von Auschwitz und nehmen die 75 Jahre zum besonderen Anlass zur Mahnung an uns selbst, dass wir uns gemeinsam allen neuen und alten Rechten entgegenstellen müssen. Wir denken, dass der Protest gegen Rechts vielschichtig sein muss. Gedenkarbeit und auch Informationsveranstaltungen sind ein ein Teil dessen. Gerade jetzt, wo Organisationen, wie die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – VVN – BdA, also genau diejenigen, die den Faschismus in Teilen noch selbst erlebt haben, in ihrer Arbeit behindert werden sollen, müssen wir zusammenstehen und die Auseinandersetzung mit den wenigen Zeitzeug*innen suchen, so lange uns dies noch möglich ist.
Um einen Beitrag zur Arbeit gegen Rechts zu leisten, haben sich deshalb unterschiedlichste zivilgesellschaftliche Kräfte aus Reutlingen zusammengetan und eine Veranstaltungsreihe zum Gedenken an 75 Jahre Auschwitzbefreiung ins Leben gerufen.
Ganz verschieden sind die Veranstaltungen, die dabei entstanden sind, und doch eint sie die Motivation, an die Gräueltaten der Faschisten zu erinnern und zu mahnen, dass das nie wieder sein darf.
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21.01. 19:30 Uhr Stadtbibliothek Reutlingen
„aus dieser Schicksalsrichtung“
Paul Celans Selbstverständnis als Jude im Spiegel seiner Briefe – Buchvorstellung / Vortrag mit Dr. Barbara Wiedemann
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23.01. 20 Uhr Volkshochschule Reutlingen
Untergepflügt und aufgeworfen
neue Überlegungen zum NS-Unternehmen ‚Wüste‘ am Albtrauf. Vortragsabend des Reutlinger Geschichtsvereins mit Dr. Karl Kleinbach (Balingen)
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27.01. 18 Uhr Spitalhof Reutlingen
Tag der Opfer des Nationalsozialismus - Einladung zum gemeinsamen Gedenken
Es laden ein: Stadt Reutlingen, Habila GmbH Rappertshofen, Evangelische und Katholische, Gesamtkirchengemeinde, Diakonieverband und Caritas, Agentur für unschätzbare Werte, Johannes-Kepler-Gymnasium, Arbeitsgemeinschaft, christlicher Kirchen Reutlingen
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27.01. 19:30 Uhr Reutlinger Theater Die Tonne
Ein Theaterabend gegen das Vergessen,
veranstaltet von KULTUR VOM RANDE 2020
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29.01. 20 Uhr Kulturzentrum franz.K Reutlingen
"Je dunkler die Nacht..." - Zum Gedenken an 75 Jahre Befreiung von Auschwitz
zum Gedenken an 75 Jahre Befreiung von Auschwitz.
Lesung & Diskussion über die Stuttgarter Widerstandsgruppe Schlotterbeck (an der zwei Reutlinger beteiligt waren)
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31.01. 19 Uhr Kulturzentrum franz.K Reutlingen
Dotschy Reinhardt Ensemble
Die renommierte Jazz-Sängerin liest aus ihrer Autobiographie "Gypsy - Die Geschichte einer großen Sinti-Familie" und spielt danach mit ihrem Ensemble Sinti-Jazz und Weltmusik
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04.02. 20 Uhr Kulturzentrum franz.K Reutlingen
„Dem Erinnern Raum geben“
Aktions-Forschungs-Film und Ausstellung.
Fragen nach der Geschichte der Ermordeten und eigene Geschichtsbilder. Ein Projekt für andere Perspektiven. In Zusammenarbeit mit der „Agentur für unschätzbare Werte“
und dem Kunstmuseum Reutlingen.
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09.02. 11 Uhr Programmkino KAMINO Reutlingen
„Heimat ist ein Raum aus Zeit“
Der prämierte Film von Thomas Heise zeigt die biografischen Spuren einer zerrissenen Familie über das ausgehende 19. und das folgende 20. Jahrhundert hinweg